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frozen moments  |  Galerie Display

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14. März - 08. April 2015 | Vernissage 14/03 | 19 Uhr | Höninger Weg 218 b   |   50969 Köln    

Die Galerie Display freut sich, Ihnen die Ausstellung frozen moments zu präsentieren. Eine Werkschau des 1983 in Köln geborenen Künstlers Tobias Günther.

Gezeigt werden Lichtskulpturen, reliefartige Bilder und Leuchtobjekte, deren Ausgangsmaterial Gießharz ist.

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Als Absolvent der Hochschule für Farbe und Gestaltung in Stuttgart erforschte Tobias Günther alle Eigenschaften dieses Werkstoffes eingehend und experimentierte in der Folge so lange, bis er die vielfältigen künstlerischen Möglichkeiten des Gießharzes zur Reife bringen konnte. Völlig zweckfrei interessiert ihn dabei die ästhetische Facette eines organischen Stoffes, der die Welt ökonomisch, ökologisch und politisch zutiefst bewegt. Das Erdöl und seine synthetisch hergestellten Makromoleküle. Die Polymere, oder einfach nur „Kunststoff“. Eines davon, der Gruppe der Duromere zugehörig, ist das Gießharz. Ein starres, festes, nur einmal während der sogenannten Urformung formbares Material. Technisch perfekt umgießt der Künstler verschiedenste Materialien mit glasklarem Gießharz und erzeugt so ganz neue Spannungsfelder der Wahrnehmung. Diese meist sehr kleinen Objekte werden von Tobias Günther im Freien fotografiert und stark vergrößert. So werden natürliches Licht und Transparenz des Materials miteinander verwoben.

Ob als aufpolierte Lichtskulptur im Original oder auf Alu-Dibond gezogene Makrofotografien veredelt hinter Kunstharz, der Künstler spielt gleichzeitig mit den Lichtspektren des eingegossenen Objektes und der Wahrnehmung des Betrachters. Dessen Blick geht immer näher, wird magisch hineingezogen in das ständig variierende Farbspiel. Die Sinne des Betrachters werden eingefangen, verfangen sich forschend in den Vergrößerungen neu entstandener Strukturen und lassen ihn den ursprünglichen Horizont der Wahrnehmung vergessen. Die Transparenz des Gießharzes verstärkt diese Möglichkeit des - immer tiefer Eintauchens - in die Struktur des eingegossenen Objektes und ermöglicht so, neue Horizonte des Sehens zu generieren.

Damit diese Seherfahrung ihre Ursprünglichkeit nicht verliert, betitelt Tobias Günther seine Werke verschlüsselt nach einem speziellen Farbcode, der völlig begriffsneutral eine mögliche Erwartung unbeantwortet lässt. Dadurch wird die Chance der Entwicklung eigener unbewusster Assoziationen verstärkt.

Text: Martina Schleppinghoff

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